Zugfahrt.
Sie betrat das Bahnhofsgebäude. Es war Hochsommer und ein sonniger Tag in Bukarest. Das Bahnhofsgebäude war eine große, kalte Halle. Die Wände waren hoch, Vögel fliegen durch, Menschen standen an Ticketautomaten und Fahrplanauskünften. Es gab Ansagen einer Sprache, die sie nicht verstand. An Kiosken waren Menschen und tranken Kaffee aus Pappbechern. Die Bahnsteige waren einfach, keine Unterführung, keine Schilder nur Züge und Menschen. Sie fragte einen Mann nach dem Bahnsteig für ihren Zug, eine Anzeigetafel gab es nicht. Der Nachtzug stand schon auf Gleis 8, der Schaffner rannte nervös von Wagon zu Wagon. Sie stellte ihren Rucksack auf eine alte Bank, neben ihr war eine ältere Frau. Sie zündete sich eine Zigarette, auf den Bahnsteigen war das Rauchen erlaubt. Es gibt keine Unterführungen, man ging über die Gleisen. Die Zigarette machte sie müde. Nichts interessiert niemanden und sie werde das vermissen. Der Schaffner kam zu ihr und fragte sie, wohin sie wolle. Er sprach weder rumänisch noch englisch. Er konnte türkisch und hatte in freundliches Gesicht. Ich sagte Halkali. Sie zeigte ihm das Ticket, und er deutete auf den Zug, sie solle sofort einsteigen, der Zug würde jetzt losfahren. Die Zigarette löschte sie am Boden aus, stieg auf die Treppe, die Tür war offen, der Zug fuhr los.
Es würde eine lange Reise werden mit Passkontrolle, Schwarztee, Zigaretten und fünf Stunden Verspätung. In Kapıkule mussten sie den Zug verlassen, ihr Gepäck überprüfen lassen und sich einen Stempel in den Pass geben lassen. Es war zwei Uhr nachts, mildes Wetter, die Grenzbeamten waren freundlich.
Istanbul in diesem Sommer war trocken und laut und voll und schön.